Die südhessische Landwirtschaft ist am gestrigen Mittwoch im Regierungspräsidium Darmstadt zu einem Informationsaustausch mit der Landesbehörde zusammengekommen. Zur ersten großen Veranstaltung nach der Pandemie im frisch renovierten Sitzungssaal des Wilhelminenhauses waren zahlreiche Repräsentanten des Berufsstandes zu Gast.
„Die Konkurrenz um die Flächen im Rhein-Main-Gebiet ist hoch“, sagte Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid an die Vertreterinnen und Vertreter der Kreis-, Regional- und Landesebene gewandt. Angesichts des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Frage der Versorgungssicherheit – auch mit Lebensmitteln – sei ein intensiver, persönlicher Austausch wichtiger denn je.
Florian Dangel vom Hessischen Bauernverband informierte über den landwirtschaftlichen Fachplan Südhessen, der unter anderem Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für die Landwirtschaft in den Regionalplänen ausweist. Während es in Hessen ohnehin schon relativ wenig Landwirtschaft gebe, seien in Südhessen ausgerechnet die am dichtesten besiedelten Flächen die mit dem höchsten Ertragspotenzial.
Stephan Frucht vom Regierungspräsidium Darmstadt stellte den aktuellen Stand bei der Aufstellung des neuen Regionalplans Südhessen beziehungsweise des Regionalen Flächennutzungsplans vor. Er sicherte Südhessens Landwirten zu, dass ihre Wünsche aus dem von ihnen vorgelegten landwirtschaftlichen Fachplan berücksichtigt würden. Außerdem ging er speziell auf den Aspekt der Photovoltaik ein, die ebenfalls immer größere Flächen beansprucht.
Des weiteren informierte Veterinärin Dr. Fabienne Leidel vom Regierungspräsidium Darmstadt über die aktuelle Lage bei den Tierseuchen. Außerdem berichtete Ulrich Götz-Heimberger vom Naturschutz darüber, wie die Behörde Wildtierkonflikte managt – etwa mit dem Biber. Nicht zuletzt sprach Anne Hofmeister, die seit 2019 das Landwirtschaftsdezernat beim Regierungspräsidium Darmstadt leitet, zu den Repräsentanten des Berufsstands über die vielfältigen Aufgaben Ihres Dezernats.