Darmstadt. Die 45. hessische Strahlenschutz-Jahrestagung in den Räumlichkeiten des in Darmstadt ansässigen GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung war eine lebendige Plattform für Wissenstransfer und fachlichen Austausch. Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet aus den Bereichen Verwaltung, Industrie, Medizin und Forschung nutzten gestern die ganztätige Veranstaltung wieder dazu, sich über die neuesten Entwicklungen beim Strahlenschutz zu informieren.
Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid, in deren Behörde der Themenbereich in einem eigenen Dezernat betreut wird, betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung dieses Treffens: „Den direkten Austausch von allen Beteiligten im Bereich Strahlenschutz halte ich im Sinne einer fachlichen Zusammenarbeit und einer zügigen Lösungsfindung für sehr wichtig“, sagte die Regierungspräsidentin und ergänzte: „Wir bewegen uns hier in einem hochsensiblen Bereich. Umsichtiges und vorausschauendes Handeln sind die Maßstäbe, an denen sich alle Entscheidungen ausrichten müssen.“
Die Tagung bestand aus einem abwechslungsreichen Mix aus Theorie und Praxis. So wurden in den Vorträgen aktuelle Entwicklungen im Strahlenschutzrecht näher beleuchtet, Schwerpunkte zum Strahlenschutz im medizinischen Bereich gesetzt und interessante Sonderthemen in den Fachvorträgen durch ausgewiesene Expertinnen und Experten behandelt. Darunter zwei Vorträge zum Großbeschleuniger S-DALINAC der TU Darmstadt, der für die Grundlagenforschung sehr wertvoll ist und einen wichtigen Beitrag für die Ausbildung von Beschleuniger-Physikerinnen und –Physikern liefert. Als Referent sprach neben weiteren Fachleuten Prof. Dr. Joachim Breckow über die Zukunft des Strahlenschutzes. Dr. Natalie Schreyer vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz thematisierte aktuelle Entwicklungen im Strahlenschutzrecht. Prof. Dr. Markus Müller-Schimpfle vom Klinikum Frankfurt-Höchst referierte über den Strahlenschutz in der klinischen Anwendung. Insgesamt standen zehn Fachvorträge auf der Agenda.
Nach dem theoretischen Teil bestand am Nachmittag die Möglichkeit zur Exkursion über die Baustelle der Teilchenbeschleuniger-Anlage FAIR inklusive Besichtigung des Beschleunigertunnels sowie eine Führung durch den Großbeschleuniger an der TU Darmstadt.
Zu der Tagung am Dienstag eingeladen hatte das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.