Ziel ist, dass sich Besucherinnen und Besucher an den Schönheiten des Gebietes erfreuen und das einzigartige Naturerlebnis dieses Ortes genießen – und die in Naturschutzgebieten geltenden Regelungen beachten.
Insgesamt 18 neue Informationstafeln für das Naturschutzgebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) 6218-301) „Felsberg bei Reichenbach“ wurden im Januar 2022 aufgestellt. Das rund 1,7 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet beherbergt das Felsenmeer, ein überregional bekannter und beliebter Besuchermagnet. Dort ziehen sich mächtige, abgerundete Felsblöcke wie ein steinerner Strom etwa einen Kilometer lang den Felsberg hinab. Bis in die 1960er Jahre diente der Felsberg an verschiedensten Stellen als Steinbruch. Schon die Römer bauten dort den granitähnlichen Stein ab. Das einzigartige Ensemble aus den gigantischen Blockströmen, den weiten naturnahen Buchenwäldern und den erhaltenen römischen Werkplätzen im oberen Bereich des Felsberges begründen die Schutzwürdigkeit des Gebietes. Heute gehört das Naturschutzgebiet als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) zum kohärenten Netz NATURA 2000, dem europäischen Schutzgebietssystem für FFH- und Vogelschutzgebiete.
Nun hat die Obere Naturschutzbehörde neue Infotafeln für das Naturschutzgebiet Felsberg bei Reichenbach erstellen lassen. Die Tafeln informieren über die geologischen, historischen und naturkundlichen Besonderheiten im Naturschutzgebiet, wobei das Felsenmeer-Informationszentrum im Lautertal (Odenwald) fundierte Beiträge zur Geschichte und Geologie des Gebietes erstellt hat. Ziel des Projektes ist, dass sich Besucherinnen und Besucher an den Schönheiten des Gebietes erfreuen und das einzigartige Naturerlebnis dieses Ortes genießen – und sich gleichzeitig für die in Naturschutzgebieten geltenden Regelungen sensibilisieren und diese beachten. Denn obwohl das Felsenmeer mit Wegen gut erschlossen ist, bewegen sich viele Besucherinnen und Besucher abseits der Wege oder klettern auf den römischen Steinen – dadurch aber werden die historischen Werkstücke beschädigt, Baumwurzeln freigelegt und mit einhergehender Bodenverdichtung das Wachstum junger Bäume verhindert.
Deshalb sind auf den Eingangstafeln Übersichtskarten ausgewiesen, auf denen die zugelassenen Wander- Reit- und Radfahrer (Mountain-Bike) - Wege dargestellt sind. Diese Wege dürfen nicht verlassen werden und die Nutzergruppen müssen sich auf die ihnen zugewiesenen Wege beschränken, damit Schäden am Wald und Waldboden sowie Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzergruppen vermieden werden können und somit alle Besucher unbelastet die Schönheiten dieses Gebiets genießen können. Das Klettern auf dem eigentlichen Felsenmeer soll natürlich weiterhin stattfinden und ist gerade für die jüngeren Besucher ein absoluter Höhepunkt. Da das Naturschutzgebiet sehr steil und unübersichtlich ist, können sich Besucherinnen und Besucher mit Handy den Pfad als GPX-Track herunterladen und ihm folgen, um keine der 13 Lehrpfad-Infotafeln zu verpassen.
Aufgestellt wurden die Tafeln durch den Landesbetrieb Hessenforst mit Sitz im Forstamt Lampertheim. Zusammen mit den Willkommens-Tafeln, die mehrmals den gleichen Inhalt abbilden, und den 13 Lehrpfad-Tafeln wurden insgesamt 18 Tafeln aufgebaut. Sie stehen in den Eingangsbereichen und an den interessantesten und schönsten Stellen im Naturschutzgebiet.
Hintergrundinformation: Das Informationszentrum hat ab 5. März wieder samstags und sonntags 11 bis 16 Uhr und ab April 10 bis 17 Uhr geöffnet (Montag und Dienstag Ruhetag).