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Regierungspräsidium Darmstadt

RP genehmigt Umbau des Darmstädter Müllheizkraftwerks

Darmstadt. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt hat den Umbau des Müllheizkraftwerks Darmstadt durch die Entega AG genehmigt. Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid übergab den entsprechenden Bescheid am heutigen Mittwoch Vertretern der Entega sowie des Zweckverbands Abfallverwertung Südhessen (ZAS) im RP-Hauptgebäude am Luisenplatz: „Mein herzlicher Glückwunsch, dass Ihnen bei diesem großen, nachhaltigen Projekt zum Jahresende eine Punktlandung geglückt ist“, so die Regierungspräsidentin. Damit stünde der Modernisierung des Kraftwerks nichts mehr im Wege.

„Dies ist eine sehr gute Nachricht für die gesamte Region“, sagte Klaus Peter Schellhaas, Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg und Vorstandsvorsitzender des ZAS, bei der Übergabe vor Ort. Die Genehmigung bedeute Planungs- und Zukunftssicherung für den Zweckverband, denn sie garantiere Entsorgungssicherheit für Abfall und Klärschlamm in der Region. Entega-Vorstand Andreas Niedermaier fügte hinzu: „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, insbesondere dem Regierungspräsidium, für die sehr zügige Genehmigung und die in jeder Hinsicht stets partnerschaftliche Zusammenarbeit bedanken.“

Das Kraftwerk besteht aktuell aus drei Verbrennungslinien, mit einer genehmigten Gesamtkapazität von 238.280 Tonnen pro Jahr. Eine dieser Linien soll zurückgebaut und durch eine neue, größere ersetzt werden. Anschließend soll eine weitere Verbrennungslinie zurückgebaut werden, um dort eine Klärschlamm-Monobehandlungsanlage (KSMB) aufstellen zu können, die mit der neuen Linie gekoppelt werden soll. Zielsetzung ist die Behandlung von kommunalem Klärschlamm aus der Region mit nachgeschalteter Weiterverarbeitung der Klärschlamm-Aschen zu Düngemittel und damit entsprechender Rückgewinnung des Rohstoffs Phosphor. Eine Verbrennungslinie wird unverändert bestehen bleiben und dann zusammen mit der neuen Linie eine jährliche Gesamtkapazität von maximal 225.000 Tonnen haben; die KSMB hat eine Kapazität von 60.000 Tonnen.

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens hat die Darmstädter Umweltabteilung des RP die Auswirkungen des Vorhabens intensiv geprüft. 2022 hatte es zunächst einen Termin mit den Vorhabenträgern im RP gegeben, bei dem es vor allem um mögliche Umweltauswirkungen und notwendige Untersuchungen ging. Hierzu waren auch Dritte wie der BUND eingeladen worden. Im Sommer 2023 legte das RP dann die Antragsunterlagen der Öffentlichkeit offen. Einwände hierzu gab es keine, weshalb die Erörterung entfallen konnte.

Die elektrische Energie, die bei der Verbrennung in den zwei Linien erzeugt wird, soll künftig auch zur Produktion von Wasserstoff eingesetzt werden. Die dabei entstehende Abwärme soll wiederum dem Fernwärme-Netz zugeführt werden. Für die Errichtung der hierfür benötigten Infrastruktur gibt es ein separates Genehmigungsverfahren.

Das Kraftwerk gehört dem ZAS und wird von Entega betrieben.

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