Darmstadt/Lorsch. Wie Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam für mehr Artenvielfalt in Schutzgebieten sorgen können, darum ging es bei einem Treffen am Mittwoch, den 23. März, in Lorsch. Zehn Landwirtinnen und Landwirte aus Lorsch trafen sich auf Einladung der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt mit dem Forstamt Lampertheim, der Stadt Lorsch, dem Amt für ländlichen Raum, der Hessischen Landgesellschaft und ehrenamtlichen Naturschützern zu einer Gebietskonferenz.
Henriette Wache vom RP Darmstadt und Doktor Karsten Böger vom Büro Naturplan informierten über das Naturschutzgebiet „Weschnitzinsel“ und das angrenzende Vogelschutzgebiet „Altneckarschlingen“. Erfreulicherweise haben sich im Naturschutzgebiet artenreiche, buntblühende Wiesen ausgebreitet. Außerhalb des Naturschutzgebietes sind sie jedoch sehr selten geworden. Die artenreichen Wiesen werden von den an der Veranstaltung teilnehmenden Betrieben bewirtschaftet.
Sascha Bodamer-Greis vom Forstamt Lampertheim, der im Auftrag des RP den Bewirtschaftungsplan für das Natur- und Vogelschutzgebiet erstellt, berichtete von den vorgesehenen Pflegemaßnahmen. Ziel des Naturschutzes ist ein vielfältiges Mosaik von landwirtschaftlichen Nutzungen, wobei die wertvollsten Flächen nicht oder nur wenig gedüngt werden sollen. Dieses Ziel soll zusammen mit den landwirtschaftlichen Betrieben durch freiwillige Vereinbarungen gegen Honorierung umgesetzt werden.
Bei der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass verschiedene Hindernisse die landwirtschaftliche Bewirtschaftung in den Schutzgebieten erschweren. Dazu zählen Giftpflanzen wie die Herbstzeitlosen, die sich bei fehlender Düngung ausbreiten. Dies führt dazu, dass das Wiesenheu nicht mehr verwertet werden kann. Alle Anwesenden waren sich einig, dass die Ausbreitung von Problemarten durch geeignete Maßnahmen zeitnah unterbunden werden muss. Artenreiche Wiesen haben nur eine Zukunft, wenn sie weiter landwirtschaftlich genutzt werden können.