Im vergangenen Herbst wurden die torfhaltigen Böden von vier Waldwiesen mit Quellaustritten „unter Wasser gesetzt“. Vor kurzem zeigte sich erfreulicherweise, dass trotz längerer Trockenheit alle Böden auf den revitalisierten Flächen im Kernbereich noch wassergesättigt waren.
Die Idee, diese Flächen wieder in einen lebensraumtypischen Zustand zu versetzen, wurde bereits 2015 und 2016 von der Biologischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen formuliert. Im vergangenen Jahr hat die NABU-Stiftung diese Idee wieder aufgegriffen, bei der Oberen Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Darmstadt die Finanzierung über Gelder des Klimaplans Hessen gesichert und in Zusammenarbeit mit dem Gemeindeforst Heidenrod die Maßnahme umgesetzt.
Auf vier Flächen konnten durch einfache Maßnahmen wie der Entnahme von Fichten, Erlen sowie Weidengebüschen die Verdunstung verringert werden. Denn insbesondere große Bäume haben eine hohe Verdunstungsrate – mit der Folge, dass der Boden bei ausbleibenden Niederschlägen schneller austrocknet. Zudem wurden die vereinzelt durch die Feuchtgebiete verlaufenden Gräben aufgestaut, sodass das Wasser in der Fläche zeitweise zurückgehalten wird.
Solche Waldwiesen sind in Anbetracht der zunehmend langen trockenen Sommer von immer größerer Bedeutung. Nicht nur für viele Tierarten, sondern auch für das Wachsen der Torfmoose ist eine gute Wasserversorgung der Böden essentiell. Die Moose sind in der Lage, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden und – sofern die Böden weiterhin wassergesättigt bleiben – dauerhaft einzulagern. Sobald solche Flächen entwässert werden, kommt es zu vergleichsweise hohen Treibhausgasemissionen. Genau deshalb sind Moore so wichtig im Kampf gegen den Klimawandel.
Da die Maßnahme einen direkten Bezug zum Klimawandel hat, wurde die Umsetzung durch den Klimaplan Hessen finanziert. Darüber hinaus hat das Hessische Umweltministerium (HMUKLV) mit dem Förderbescheid „60 hessische Niedermoore“ ermöglicht, dass schützenswerte saure Niedermoore in Hessen gesichert werden konnten.