Darmstadt/Wiesbaden. Mit der Vespa zur Inspektion: Das hat Dr. Silva Daus viele Jahre lang gemacht. Seit nun 25 Jahren ist die Apothekerin als ehrenamtliche Pharmazierätin tätig. Für dieses langjährige Engagement wurde sie nun von Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid geehrt.
Als Pharmazierätin ist es Dr. Daus Aufgabe, Apotheken zu inspizieren. Sind die Räume groß genug? Arbeiten nur ausgebildete Fachkräfte in der Beratung an der Kasse? Sind alle Waren richtig gelagert? Das und mehr muss sie kontrollieren, wenn sie die knapp 100 Apotheken im Rheingau-Taunus-, Hochtaunus- und in einem Teil des Main-Taunus-Kreises – der ihr zugeteilte Bezirk – überprüft. Und das schon seit 1997.
Insgesamt hat die gebürtige Wiesbadenerin sechs Jahre Zeit, die 100 Einrichtungen zu inspizieren, also etwa 16 im Jahr und damit im Schnitt etwa zwei im Monat. Ein Vorteil ist, dass sich die seit 1991 selbstständige Apothekerin eigenständig einteilen kann, wann sie kontrolliert. „Sonst wäre das zeitlich extrem schwierig“, sagt Dr. Daus. „Da ich das Personal aber selbst so einteilen kann, dass ich mal nicht in der Apotheke sein muss, klappt das sehr gut.“
Ihre Aufgabe betrachtet Dr. Silva Daus als verantwortungsvoll. „Es ist wichtig, dass die Apotheken kontrolliert werden.“ Dabei kommt es ihr als Apothekerin entgegen, dass sie eine Frau vom Fach ist. Denn so habe sie ein gutes Verständnis für die Bedingungen vor Ort und den Umgang mit den Inhaberinnen und Inhabern. „Dadurch ist diese Arbeit im Ehrenamt sogar praxisnäher, als wenn sie von einer hauptamtlichen Pharmazierätin oder einem Pharmazierat durchgeführt werden würde.“
Wichtig ist ihr, dass sie nach wie vor Spaß an ihrer Aufgabe hat. „In den 25 Jahren kam ich nie auf die Idee, aufzuhören. Ich mache das wirklich gerne, das macht mir sehr viel Spaß“, betont Dr. Daus. Auch deshalb, weil sie so mit vielen anderen Apothekerinnen und Apothekern ins Gespräch kommt. „Das ist wirklich interessant und hilft mir bei der Arbeit in meiner Apotheke.“
Vier Jahre darf Dr. Daus ihr Ehrenamt noch ausüben, danach ist für sie Schluss – und dann müssen neue Ehrenämtler her. Denn ab 65 Jahren kann sie nicht mehr neu berufen werden. Zuletzt nahm sie das Amt kurz vor ihrem 65. Geburtstag noch einmal an. „Dann habe ich das Ganze fast 30 Jahre lang gemacht“, blickt sie bereits jetzt stolz zurück.
Hintergrund:
Laut dem Arzneimittelgesetz, für dessen Vollzug das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt landesweit zuständig ist, müssen alle Apotheken in Hessen regelmäßig besichtigt werden. Das RP Darmstadt setzt dabei seit vielen Jahren auf ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Apothekerschaft, die überprüfen, ob die arzneimittel- und apothekenrechtlichen Vorschriften eingehalten werden.